Bei Arthrose

Arthrose stellt die weltweit häufigste Gelenkerkrankung dar. Die Betroffenen können allerdings selbst versuchen, Linderung zu schaffen.

Eine optimierte Ernährung ist ebenso wichtig wie maßvolle Bewegung.

Richtige Ernährung ist wichtig

Ziel einer gesunden Ernährung bei Arthrose ist es, Übergewicht zu senken, entzündungshemmend zu wirken und zur Knorpelverbesserung beizutragen.

Hier einige Tipps für Ihre Ernährung, mit denen Sie das Arthroserisiko verringern, oder bei bereits vorliegender Arthrose die Beschwerden lindern können.

  • Kalorienarme Ernährung reduziert das Gewicht und führt dadurch zur Entlastung der Gelenke
  • Essen Sie weniger Fleisch, ersetzen Sie die Fleischmahlzeiten häufiger durch Fisch, am besten Seefisch wie Lachs
  • Obst, Salate und Gemüse sind reich an Vitaminen. Beginnen Sie jede Mahlzeit mit einem Rohkostsalat. Vermeiden sollten Sie Mais, Tomaten, Grapefruit und Zitronen
  • Essen Sie viele Vollkornprodukte wie Vollkornbrot, Vollkornreis, etc.
  • Trinken Sie täglich 1,5 – 2 Liter Wasser oder Tee
  • Fettarme Milchprodukte enthalten viel Kalzium zur Stärkung der Knochen
  • Verwenden Sie pflanzliche Öle wie Walnuss- oder Rapsöl
  • Vermeiden Sie stark gesüßte Nahrungsmittel
  • Alkohol, Nikotin und auch zu viel Kaffee sollten Tabu sein
  • Führen Sie Ihrem Körper wichtige Gelenknährstoffe wie Glucosaminsulfat (Bestandteil des Knorpels und der Gelenkflüssigkeit) und Chondroitinsulfat (Bestandteil in Knorpel, Sehnen und Bändern) durch eine ausgewogene Ernährung zu

Sport bei Arthrose

Viele Patienten schonen sich bei Arthrose und vermeiden unnötige Bewegung. Nur dieses führt in einen Teufelskreis. Durch die Bewegung werden die in der Gelenkflüssigkeit (Synovia) enthaltenen Nährstoffe an die Knorpeloberfläche transportiert und können so den Knorpel versorgen. Bei zu großer Schonung findet dieser Vorgang nicht mehr statt, der bereits angegriffene Knorpel wird nicht mehr ausreichend versorgt. Als Folge vergrößert sich der Verschleiß und die Beschwerden nehmen zu. Sport führt zum Aufbau der Muskulatur um die Gelenke. So werden zum einen Bänder und Sehnen entlastet, zum anderen wird das Gelenk durch die Muskulatur gestützt. Daher ist maßvoller Einsatz von Sport ein wichtiges Glied in der Arthrose-Therapie.

Nur welche Bewegung, welcher Sport ist richtig?

Alle Bewegungen, die zu einem abrupten Abbremsen führen, sind Gift für die Gelenke, weil der Gelenkspalt schlagartig komprimiert wird. Zu vermeiden sind also Sportarten wie Tennis, Squash, Handball und Fußball.

Im täglichen Leben sind schon Kleinigkeiten der Linderung der Arthrose hilfreich. So sollte ein Arthrosepatient die Treppen nach oben laufen, aber statt die Treppen nach unten zu laufen, lieber den Fahrstuhl benutzen. Das gilt ebenso beim Wandern: bergauf zu Fuß, bergab mit der Seilbahn.

Einige Sportarten eigenen sich besonders bei Arthrose, da sie gelenkschonend sind. Dazu zählen Walken oder noch besser Nordic-Walking, da durch den Einsatz der Stöcke auch Schultern und Handgelenke bewegt und trainiert werden. Als Untergrund sollte nach Möglichkeit ein dämpfender Boden gewählt werden. Der Waldpfad ist also der Straße in jedem Fall vorzuziehen. Joggen in gemäßigtem Tempo ist auch als positiv anzusehen, bei höher Geschwindigkeit lastet allerdings das 2-3 fache Körpergewicht auf den Gelenken.

Ebenso wird maßvolles Radfahren von den meisten Orthopäden als sehr nützlich in der Therapie eingestuft. Zur richtigen Einstellung von Lenker und Sattel, kann Ihnen Ihr Orthopäde gute Tipps geben.

Aber auch andere Ausdauersportarten wie Ski-Langlauf können sehr hilfreich sein, da viele Gelenke und Muskel im Körper beansprucht werden.

Wer lieber zu Hause Sport treiben möchte, für den ist Gymnastik und Yoga eine sehr gute Option. Hier sollte im Vorfeld ein Physiotherapeut oder Orthopäde befragt werden, welche Übungen für die jeweiligen Gelenke sinnvoll sind.

Die Nummer eins der Arthrosesportarten ist allerdings unangefochten das Schwimmen. Durch den Auftrieb im Wasser werden die Gelenke extrem entlastet und der Sport führt zu einem moderaten Aufbau der Stützmuskulatur um die Gelenke. Bei Arthrose in Hüfte oder Knie sollte allerdings nur Kraul- und Rückenschwimmen betrieben werden, Brustschwimmen belastet die Gelenke nur noch zusätzlich.

Einen positiven Effekt hat ebenso Aqua-Gymnastik oder Aqua-Jogging, welche in fast allen Schwimmbädern angeboten wird und für alle Altersgruppen geeignet ist.

In jedem Fall gilt: Vor Beginn eines Trainings fragen Sie unbedingt Ihren Arzt. Nur Ihr Arzt kann beurteilen, wie weit die Arthrose fortgeschritten ist und welche sportlichen Aktivitäten für Sie in Frage kommen.